Zum Schulschluss: Dank an Lehrer!

Jedes Jahr aufs Neue überantworten wir den Schulen unser höchstes Gut, unsere Kinder. Von ihren Lehrern erwarten wir viel: Fachwissen, Sozialkompetenz, individuelle Förderung, Methodenvielfalt und vieles mehr. Was aber tagtäglich Lehrer wirklich leisten, ist kaum bekannt.

Im Gegenteil: Häufig sehen sich Lehrer Pauschalverurteilungen ausgesetzt! Denn bei der Beurteilung von Lehrerarbeit verlassen wir uns auf das meist vernichtende Urteil selbsternannter Bildungsexperten, die durch gekonnte Inszenierung einzig und allein die Verkaufszahlen ihrer Bücher steigern wollen.

Immer dann, wenn Politik und Gesellschaft mit einem Problem nicht zurechtkommen, wird es an die Schule delegiert, die damit anschließend alleine gelassen wird. Österreich hinkt, was das schulische Unterstützungspersonal betrifft, im internationalen Vergleich hinterher. Aber wenn wir der Schule immer neue erzieherische Aufgaben übertragen, müssen wir ihr auch mehr Unterstützung in Form von Schulpsychologen, Sozialarbeitern und administrativem Personal zur Verfügung stellen. Und wir müssen endlich damit aufhören, ständig im Bildungsbereich von Kostenneutralität zu reden. Dass Mehrleistung auch Mehrkosten verursacht, wird in der Wirtschaft unhinterfragt akzeptiert, nur im Schulbereich soll das plötzlich nicht mehr gelten.

Neben mehr Kooperation zwischen Elternhaus und Schule braucht es wieder mehr Vertrauen in die Expertise der Schule und mehr Wertschätzung für die Arbeit unserer Lehrer, die unter schwierigen Bedingungen einen hervorragenden Job erledigen. Ein einfaches „Danke“ am letzten Schultag vor den Sommerferien würde da oft schon genügen.

Dieser Beitrag erschien am 5.7.2018 in etwas gekürzter Form als Gastkommentar in der Tiroler Tageszeitung.