Berufsorientierung: Nicht an AHS abputzen!

Viele Jahre lang war es der Fetisch der heimischen Bildungspolitik, die Akademikerquote in lichte Höhen zu treiben. Und nun tritt genau das ein, was Lehrervertreter ebenso lange dagegen einwenden, nämlich ein massiver Fachkräfte- und Lehrlingsmangel.

Doch anstatt den eigenen Fehler einzugestehen, versucht die Politik nun den schwarzen Peter einer einzelnen Schulart umzuhängen, wenn Tirols Bildungslandesrätin Palfrader heute im ORF-Tirol meint, dass sich „viele Schüler vor allem in der AHS-Unterstufe hinsichtlich der Bildungs- und Berufswahl unzureichend informiert fühlen“.

Die Aussage Palfraders ist nicht nur fern jeglicher Realität, sondern vor allem auch ein Schlag ins Gesicht all jener Kolleginnen und Kollegen, die in den Tiroler Gymnasien die Berufsorientierung höchst engagiert vorantreiben. Anstatt eine Schulart pauschal anzuschwärzen wäre die Bildungslandesrätin gut beraten, endlich ausreichend Ressourcen für die Berufsorientierung zur Verfügung zu stellen!