Vom Vertrauen in Politik und Medien

Vom Bundespräsidenten abwärts wird dieser Tag sehr viel vom verloren gegangenen Vertrauen in die Politik gesprochen. Speziell Journalisten und Medienvertreter äußern sich dazu häufig in Kommentaren und geben – vor allem der ÖVP – Ratschläge, was zu tun und was besser zu lassen ist.

Das entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie, denn laut aktuellem APA-OGM-Vertrauensindex liegen Medien und Bundesregierung beinahe gleich schlecht auf dem vorletzten und letzten Platz. Dass der Vorletzte glaubt, dem Letzten Ratschläge in Sachen Vertrauen geben zu müssen und dass es einfach genügt, politisches Personal und Parteien auszutauschen, um danach mit der alten Unsitte der Polit-Inserate ungeniert fortzufahren, ist ein Zeichen für mangelndes Problembewusstsein.

Ein klarer Schnitt tut auch in der Medienlandschaft Not. Dazu wesentlich beitragen kann ein Insertionsverbot der Politik auf jeglicher Ebene und in jeglichem Medium. Der Verdacht von durch Steuergeld gekaufte Medien, die gefällige Berichterstattung als Gegenleistung liefern, kann so mit einem Schlag widerlegt werden.