Dank an die Lehrerinnen und Lehrer!

Es gibt sie noch immer, die jährlich wiederkehrenden medialen „Aufreger“ in der Bildungsdiskussion.

Da wäre zum einen die Nachhilfestudie der Arbeiterkammer, die den Eindruck vermitteln will, Österreich stünde vor dem Bildungsabgrund. Nicht erwähnt wird, dass 85 % der Befragten angeben, keine Nachhilfe zu benötigen. Ebenso verschwiegen wird, dass in die kolportierten Ausgaben für Nachhilfe auch Kosten für Feriencamps eingerechnet wurden. Und da wäre zum anderen die Diskussion über die Länge der Sommerferien, die pünktlich zu Schulschluss von selbsternannte Bildungsexperten losgetreten wird.

In beiden Fällen würde ein Blick über den Tellerrand lohnen. Denn sowohl bei den Nachhilfekosten als auch bei der Länge der Sommerferien liegt Österreich im internationalen Vergleich deutlich im unteren Drittel. Und: Diese Diskussionen gehen an den echten Problemen unserer Schulen meilenweit vorbei! Eine Bildungsreform jagt zwar die nächste, doch der Nutzen für unsere Kinder ist maximal in homöopathischen Dosen feststellbar.

Statt Dauer-Reformitis brauchen wir wieder Ruhe, Kontinuität, pädagogischen Hausverstand und Verlässlichkeit im Schulsystem. Statt Lehrerbashing brauchen wir mehr Vertrauen und mehr Wertschätzung für unsere Lehrerinnen und Lehrer, die unter schwierigen Bedingungen einen ganz hervorragenden Job erledigen! Ein einfaches „Danke“ am letzten Schultag vor den Sommerferien würde schon oft genügen.

Dieser Kommentar erschien am 7.7.2017 in der Tiroler Tageszeitung.