Ein Gymnasiast mit komplexem Mathe-Problem

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v.l.n.r.: Tobias Oberkofler, Mag. Matthias Hofer (Betreuer der VWA), Univ.-Prof. Dr. Gabriela Schranz-Kirlinger und Univ.-Prof. Dr. Michael Oberguggenberger

Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn manche Schüler im Laufe der Schulzeit das eine oder andere Problem mit dem Fach Mathematik haben. Außergewöhnlich ist es aber, wenn ein Schüler über ein ungelöstes mathematisches Problem auf derart hohem Niveau in seiner Vorwissenschaftlichen Arbeit zur Matura schreibt, dass ihn die Österreichische Mathematische Gesellschaft (ÖMG) auszeichnet.

Tobias Oberkofler, der heuer am Imster Gymnasium maturiert hat, konnte kürzlich eine solche Auszeichnung entgegennehmen. Der Preis wurde im Rahmen einer Tagung der ÖMG an der Technischen Universität Wien vom Vorsitzenden, Univ.-Prof. Dr. Michael Oberguggenberger, überreicht. Die Arbeit an ungelösten mathematischen Problemen führt nicht nur an die eigenen Grenzen, sondern auch an jene der Mathematik. Dafür braucht es großes mathematisches Wissen und vor allem Ausdauer. Tobias Oberkofler vereinigt beide Eigenschaften, damit scheint eine naturwissenschaftliche Karriere vorgezeichnet!

Beim Collatz-Problem geht es um Zahlenfolgen, die nach einem einfachen Bildungsgesetz konstruiert werden: Man beginnt mit einer beliebigen natürlichen Zahl n. Ist sie gerade, dann wird n durch 2 dividiert. Ist sie ungerade, dann wird n mit 3 multipliziert und anschließend 1 addiert. Danach wiederholt man diese Vorschrift mit der erhaltenen Zahl. Anscheinend mündet jede Folge mit einer Startzahl größer als Null in den Zyklus 4, 2, 1, unabhängig davon, welche Startzahl n man probiert hat. Doch bewiesen ist das (noch) nicht!

Tobias Oberkofler hat in seiner Vorwissenschaftlichen Arbeit nicht nur bereits vorhandene Theorien verglichen, sondern vor allem auch eigene Lösungsansätze erarbeitet. Die Lösung des Collatz-Problems ist allerdings auch ihm (noch) nicht gelungen. Er kündigte aber im Rahmen der Preisverleihung an, im Zuge seines Studiums weiter daran arbeiten zu wollen.