Die NMS: Dringend nötige Gegenwehr – Eine Replik

Manfred Wimmer hat meinen Gastkommentar im Kurier vom 24.2.2014 entweder nur unvollständig gelesen oder missinterpretiert ihn absichtlich. Es fällt ihm gar nicht auf, dass er meine Argumentation in seiner Gegenargumentation weitestgehend bestätigt.

Das Hauptproblem der NMS ist die von der Politik erzeugte Erwartungshaltung bei Eltern, Schülern und Lehrern. Auch Manfred Wimmer zog vor Jahren schon als Konsulent des Unterrichtsministeriums durch die Lande und pries die NMS als das bessere Gymnasium an, für die es natürlich auch notwendig sei, deutlich mehr Finanzmittel auszugeben. Das Ergebnis ist bekannt: Der Rechnungshof hat errechnet, dass mit den Kosten von zwei NMS-Schülern gleich drei AHS-Schüler finanziert werden können, das BIFIE hat durch die Bildungsstandards in Englisch zu Tage gefördert, dass trotz der hohen Finanz- und Personalmittel die NMS über das Niveau der Hauptschule nicht hinauskommt.

Wenn also die NMS etwas erreicht hat, dann wohl die Erkenntnis, dass staatlich-zentral verordnete Strukturveränderungen in der Schule erfolglos bleiben, dass vielmehr jeder Schulstandort für sich autonom entscheiden können muss, welches Konzept für seine ganz individuelle Situation das Beste ist.

Womit aber Manfred Wimmer völlig falsch liegt, ist sein Trugschluss, Kritik an der Organisationsform der NMS mit Kritik an den in der NMS tätigen Lehrern gleichzusetzen. Ein kurzer Rundruf in den Lehrerzimmern hätte genügt, um das Frustpotenzial ob der starren und unflexiblen Strukturen gepaart mit unerfüllbaren Erwartungshaltungen unter NMS-Lehrern wahrzunehmen. Dass er als pensionierter Bezirksschulinspektor vielleicht nicht mehr ganz den Bezug zur heutigen Schulrealität haben kann, sei entschuldigend erwähnt.