Pirat Rudolf Hundstorfer

„Die fertig ausgehandelte und der Regierung vorgelegte Einigung der Sozialpartner über die Reform der Sozialversicherung wird von den Regierungsparteien völlig ignoriert. (…) Mit der nun bereits von ÖVP und FPÖ im Sozialausschuss beschlossenen Regierungsvorlage wird kalte Polit-Demontage in Piratenmanier praktiziert“, meinte ein gewisser Rudolf Hundstorfer in einer Presseaussendung vom 4. Juli 2001, damals noch Vorsitzender der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten in Wien.

Zwölf Jahre später ist Rudolf Hundstorfer nicht nur zum Sozialminister aufgestiegen sondern offensichtlich auch zum Piraten mutiert. Denn in der Tageszeitung „Die Presse“ meinte er am 18.8.2013 auf die Frage, ob er als Gewerkschafter empört wäre, einen Dienstrechtsentwurf wie bei den Lehrern ohne sozialpartnerschaftliche Einigung hingeknallt zu bekommen: „Ehrlich gesagt, ich verstehe meine Gewerkschaftsfreunde da wirklich nicht mehr.“

Dass der Standpunkt die Perspektive bestimmt, ist schon klar. Aber so eklatant seine eigenen Wurzeln zu verraten, wie das Pirat Hundstorfer tut, ist doch beachtlich.