Der Barwert und die Realität

Die ehemals glücklose Managerin der notverstaatlichten Kommunalkredit und nunmehrige Unterrichtsministerin Schmied versucht sich wieder einmal in der Finanzmathematik. Frühere Gehälter sollen bei Lehrern stärker berücksichtigt werden als spätere. So weit, so gut – wenn man voraussetzt, dass Junglehrer das Geld eben nicht für Wohnraumschaffung und Familiengründung ausgeben, sondern auf das Sparbuch legen.

Interessant wird die Sache allerdings, wenn man den Zinssatz betrachtet. Während die Zinsen für Sparprodukte schon die längste Zeit auf Talfahrt sind und selbst die Republik Österreich auf www.bundesschatz.at für 10-jährige Papiere (!) gerade einmal 1,5% netto p.a. bietet, lässt sich Schmied bei ihren Berechnungen nicht lumpen und legt 4% p.a. ihrer Barwert-Methode zugrunde.

Der Blick auf das Schicksal der Pleitebank Kommunalkredit lässt berechtigte Zweifel an den finanzmathematischen Fähigkeiten Schmieds aufkommen. Klar wird durch diesen Vergleich aber auch, dass seriöse Lehrervertreter bei solchen Zahlenspielereien, fern jeglicher Realität und noch dazu auf Kosten der jungen und zukünftigen Kollegen, nicht mitmachen werden!