Länder gegen Bund, das ist Brutalität!

„Kapfenberg gegen Simmering, das ist Brutalität“, meinte einst Helmut Qualtinger. Was Qualtinger allerdings nicht wissen konnte: Das Match Länder gegen Bund ist noch viel brutaler! Vor allem in der Bildungspolitik. Gutgläubig könnte man jetzt meinen, Länder und Bund streiten um mehr Personal, Infrastruktur und Qualität in den Schulen. Mitnichten! Gestritten wird über die Schulverwaltung.

Vor allem die Länder Tirol und Vorarlberg haben sich in den vergangenen Monaten oftmals als selbsternannte Bildungsmodernisierer präsentiert. Ausschließlich im Interesse der Kinder war man sogar bereit, demokratische Mitbestimmungsrechte außer Kraft zu setzen, um auch gegen den Willen der Betroffenen die Gesamtschule durchzusetzen. Doch nun scheint es mit dem Interesse an einer guten Zukunft der Kinder nicht so weit her zu sein, denn den Kindern ist es herzlich egal, ob ihre Lehrperson vom Land oder vom Bund verwaltet wird und ob der Herr Landeshauptmann sich auch Präsident der Bildungsdirektion nennen darf.

Dass nun genau jene beiden Bundesländer die Speerspitze im Beharren auf Einfluss, Macht und Eitelkeit bilden und damit ihr Lieblingsprojekt Gesamtschule in Gefahr bringen, kann wohl nur Ironie des Schicksals sein.