Zentralmatura – Und täglich grüßt das Murmeltier

Wenn Florian Asamer in seinem heutigen Leitartikel meint, dass die Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) im Gegensatz zu den Klausuren „relativ glatt“ läuft, dann zeugt das davon, dass er sich darüber vor Ort an den Schulen offenbar nicht wirklich erkundigt hat. Denn von „glatt laufen“ sind wir auch im Bereich der VWA weit entfernt.

Der Unterschied zu den skandalösen Pannen bei Probeschularbeiten und Probeklausuren liegt einfach darin, dass bei der VWA die Durchführungsverantwortung bei den Schulen und Lehrern vor Ort liegt und eben nicht beim BIFIE bzw. beim Ministerium. So hat man bei der VWA an den Schulen schüler- und praxisorientiert auf so manchen „Bock aus dem Unterrichtsministerium bzw. dem BIFIE“ reagiert und konnte dadurch einen – von außen betrachtet – glatten Ablauf sicherstellen. Bei den schriftlichen Prüfungen liegt hingegen die Durchführungsverantwortung beim BIFIE und beim Unterrichtsministerium. Nach einer Unzahl an Pannen und Fehlern bei Klausuren und Schularbeiten macht hier der Vergleich sicher! Das Misstrauen, das Eltern, Schüler aber auch Lehrer dem BIFIE und dem Unterrichtsministerium entgegenbringen, wird mit jedem Schritt in Richtung flächendeckender und verpflichtender Zentralmatura größer.

Übrigens ist es genau die VWA, die den aktuellen medialen Aufschrei der Schulpartner in Sachen „gekürzte Vorbereitungsstunden für die mündliche Matura“ zu verantworten hat. Nachdem die Zentralmatura maximal kostenneutral sein darf, mit der VWA aber nun jeder Maturant eine von Lehrern zu betreuende Arbeit schreiben muss (und nicht nur wie in der Vergangenheit wenige Schüler eine vergleichbare Fachbereichsarbeit), hat man schlicht die Geldmittel von den Vorbereitungsstunden zur mündlichen Matura zur VWA umgeleitet.