Bemerkungen zur PIAAC-Studie

In ORF-Online liest man heute zu den präsentierten Ergebnissen der PIAAC-Studie, einer Art „PISA-Test für Erwachsene“, der OECD:

„ (…)In keinem Bereich besser als der OECD-Durchschnitt waren die Testleistungen in Großbritannien (England, Nordirland), Südkorea, Zypern, Frankreich, Italien, Spanien, den USA, Polen und Irland. (…)“

Insbesondere das Ergebnis aus Südkorea ist bemerkenswert, wird uns doch genau dieses Land regelmäßig als Spitzenreiter bei PISA angepriesen. Offensichtlich bleibt von diesen „Erfolgen“ für das spätere Berufsleben nicht allzu viel übrig.

Besonders pikant ist aber folgendes Beispiel aus dem Bereich „Alltagsmathematik“, das heute in der Online-Ausgabe der Tageszeitung „Die Presse“ veröffentlicht wurde: „Der Reaktor hatte pro Jahr eine durchschnittliche Leistung von 3572 Gigawattstunden (GWh) an elektrischer Energie erzeugt.“

Für einen gelernten Physiker ist dieser Satz in einer hoch wissenschaftlichen und höchst objektiven Überprüfung ein starkes Stück, denn er ist physikalisch schwachsinnig. Leistung wird nicht in GWh sondern in Gigawatt (GW) gemessen. GWh entsprechen einer Energieangabe, und Leistung und Energie sind physikalisch nun einmal zwei verschiedene Dinge.